Diskussion über die Seitenruderanlenkungen
|
Von nun an ging es ab in die neue Werkstatt:
zuerst musste ich mir überlegen wohin ich dieses riesige Modell stellen werde, bei einer Rumpflänge von 2,55m ist das nicht mehr so einfach zu handhaben. |
Desert DA100 Motoreinbau:
hier stellte sich heraus, dass der Bausatz von der Firma Krill Modell traumhaft verarbeitet ist Die Anformung der Motorhaube im Bereich des 110 mm Spinners ist auf exakt 3 Grad Motorzug ausgelegt, das Oberteil welches vom Spinner bis zur Kabinenhaube in einem Stück aus Carbon gefertigt ist passt optimal und lässt keine Wünsche offen. Der Motor verschwindet komplett unter der Motorhaube. |
Höhenruder:
In die Höhenruder wurden je ein Hitec Digital Servo HS-5955 mit Titangetriebe und 18 Kg Stellkraft eingebaut das Ruderhorn am Flap besteht aus Aluminium, Außendurchmesser 10mm, InnengewindeM6. Die Anlenkungen werden an einer Seite mit einem großen Kugelgelenk der Firma MBT ausgeführt, das zweite Ende bildet ein Alu Gabelkopf, die Zug und Druckstange besteht aus 3,5mm Rostfreiem Stahl. Servoruderhörner sind original Hitec. Die Höhenleitwerksträger bestehen aus 10mm Duraluminium. |
Diverse Motorwinkel:
Der Seitenzug beträgt 3,5 Grad Der Motorsturz beträgt 0,5 Grad Der Krümmerwinkel am linken Zylinder 25 Grad Auspuffanlage: Krümmer und Dämpfer sind von der Firma Krumscheid nach einer CAD Zeichnung maßgefertigt worden. Keine billige Lösung aber ungemein zeitsparend da die Krümmer nur mehr eingebaut werden müssen. Da ich den Motorsturz doch ein wenig nach unten korrigierte passten die Krümmer nicht mehr so genau, daraus ergab sich eine ca. 4mm große Abweichung der Krümmer in der Höhe welche durch erwärmen und biegen zu beheben war. Hier sieht man die Qualität der Firma Krumscheid ein extrem leichtes und hartes Edelmetall. |
Gas und Choker:
Für die Gas und Chokerservos verwende ich je ein Hitec Digital Servo HS-5245 mit metallgetriebe. Die Servos passen genau zwischen Brandspant und Motoraufhängung. Eine Seite der Aufhängung wurde aus 6mm Sperrholz, die andere aus Platinenmaterial hergestellt. Um den Abstand der beiden Servos Parallel hinzubekommen wurde an der einen Seite eine Aluscheibe von 5mm beigelegt denn es musste der Motorzug von 3,5 Grad wieder ausgeglichen werden. |
Technische Daten: | |
Spannweite | 2,60 m |
Länge (mit Spiner) | 2,55 m |
Gesamtgewicht des Baukastens | 7,50 kg |
Gesamtgewicht des Modells | 12 - 13 kg |
Triebwerk Desert DA100 | 100 ccm Boxer |
Auspuffanlage | Krumscheid |
Servos | 10 x Hitec |
Empfangsanlage | Weatronic |
Stromversorgung | Lipoly |
Smokeanlage | MZ Pumpe |
Tanksystem | Richter |
Zündschalter Elektronisch | SM-Modell |
Einstellwinkel: Fläche und Höhenleitwerk:
Der Begriff Einstellwinkel wird auch für den Winkel zwischen Höhenleitwerk und Rumpflängsachse gebraucht.Der Einstellwinkel für die Tragflügel und der Einstellwinkel für das Höhenleitwerk ergeben zusammen die EWD (Einstellwinkeldifferenz). Diese bewegt sich in aller Regel (bei Modellflugzeugen) bei ca. 0 bis +3 Grad, während sie sich bei Originalen zwischen 3 bis 5 Grad bewegt. Gemessen wird der Winkel zwischen der Profilsehne (von Nasenleiste bis Endleiste) der Tragfläche zur gedachten Rumpflängsachse und des Höhenleitwerks zu derselben. Um eine gute Flugstabilität um die Querachse zu erreichen, erzeugt das Höhenleitwerk bei Flugzeugen in konventioneller Bauweise in Normalfluglage einen Abtrieb, aus diesem Grund ist der Einstellwinkel des Höhenleitwerks in der Regel kleiner als der der Tragflügel. Bei der Krill Katana 33S ist die EWD 0 Grad (Kunstflug). |
Verklebungen: Teil 1
Heute habe ich mit dem Ausfräsen der Kühlöffnungen begonnen, nach dem aufzeichnen der Öffnungen wurden diese mit einer Diamanttrennscheibe der Firma Proxxon freihand herausgetrennt, meine Überlegung bestand darin wie hoch wohl die Festigkeit des Herex (Stützstoff mit CFK) ist. Ich habe mich für eine Kohleroving Einfassung entschieden dadurch wird wesentlich mehr Festigkeit erreicht und der Rumpf bricht nicht so leicht, da die Öffnungen im Rumpf für die Kühlung der Dämpfer doch sehr zierlich sind. |
Benzin + Smoketankeinbau:
Zuerst wurden die Petflaschen abgeformt, diese Unterlagteile habe ich auf Buchensperrholz gesetzt und mir R+G Harz verklebt. Der Einbau der Tankanlage sowie der Smokepumpe stellte kein großes Problem dar. Die Schlauchverbindungen sind von der Firma Festo. Für die Betankung verwende ich zwei selbstsperrende Ventile, am Überlauf sind Endstopfen ebenfalls von Festo angebracht, damit beim Transport nichts auslaufen kann. Alle Übergänge von den diversen Schlächen (Tygon auf Pun oder Pun auf Viton) sind ebenfalls von Festo. Als Smokepumpe verwende ich eine neue MZ Supersmoke VI welche über die Weatronic mit Energie versorgt wird und somit keinen weiteren Akku benötigt. Da die Pumpe maximal 3-4 Minuten in betrieb ist stellt dies keine große Anforderung an den Empfängerakku, damit kann das Gewicht um weitere 10 dkg reduziert werden. Laut Rücksprache bei MZ ist die Pumpe gut entstört und sollte kein Problem für die Empfangsanlage darstellen. Anschließend wurde der erste Kabelbaum für das Chokerservo, das Gasservo sowie für die Pumpe verlegt. |
Hauptfahrwerk:
Das Fahrwerk besteht aus 6mm Glasfaser mit Carboneinlagen, die Achsen sind werkseitig mit 6mm (8.8 Imbusschrauben) vorgesehen dies ist bei einem Abfluggewicht von 1314 Kg jedoch unterdimensioniert da ja nicht alle Modellflugpiloten so gut wie Silvestri landen, (ich schon gar nicht). Meine Achsen bestehen aus 9.12 Imbusschrauben, dies sieht für meine Begriffe wesentlich solider aus. Die Imbusschrauben wurden überdreht um Gewicht einzusparen. Anschließend wurde ein Drehteil aus 8mm Platinenmaterial, welcher von meinem Freund Walter Pirngruber herstellt wurde eingepasst. Dadurch kann die Radverkleidung auch nicht mehr so wie man es bei vielen anderen Modellflugzeugen zur Genüge sieht umherwackeln. Eine Zweipunktaufhängung ist wesentlich langlebiger und stabiler. |
Einbauten + Ruderbrett + Verkabelung:
Begonnen habe ich mit dem Dämpferanlauf. Bei den Dämpfern der Firma Krummscheid, welche nur durch Ferderklammern über einen Teflonschlauch gehalten werden, ist es notwendig die Dämpfer gegen verrutschen zu sichern. Diese Sicherung besteht aus einem 6mm Kohlestab mit zwei Stücken Silkonschläuchen welcher von einer zur anderen Rumpfseitenwand und zum Boden reicht (zusätzliche Aussteifung) des Rumpfes. Das Ruderbrett: wurde aus Aluminiumwabe, welche wesentlich leichter als eine Polyesterwabe ist, hergestellt (nicht einfach zu beschaffen FACC). Diese Wabe wurde mit zwei Lagen 80 Gramm CFK von Herrn Hauer beschichtet. Es folgten 5 Stunden Arbeit die Wabe in Form zu bringen, (3x abgeschnitten und immer noch zu kurz). Nach einigen Versuchen aus Pappendeckel hatte ich die ideale Größe ermittelt, es stellte sich heraus, dass das Sandwich nicht mehr in den Rumpf passt. Ich musste daher die Spannten durchtrennen, das Ruderbrett einsetzen und anschließend alles wieder verkleben. Die Ausschnitte für die Seitenruderservos wurden mit 1mm Platinenmaterial verstärkt. Das ganze Ruderbrettsandwich wiegt lediglich 5,5 dkg also extrem leicht bei sehr hoher Festigkeit. Weiters wurde die Weatronic und der Zündschalter von SM Modellbau eingesetzt und verkabelt, ebenso die Zündung für den DA100. All diese elektronischen Bauteile wurden auf einen 3mm Moosgummi gelagert. |
Arbeitsschritte: | Sporn |
Gesamtkosten aller Teile | € 4.500 |
Seitenruderanlenkung:
Nach einem erholsamen Kurzurlaub in Barcelona komme ich nun wieder in die Werkstatt. Am Programm steht der Einbau der Seitenruderanlenkungen: über dieses Thema wird in diversen Internetforen sowie in allen Vereinen heftigst diskutiert. Ich verwende eine Seilzuganlenkung mit einem 1mm Stahlseil welches mit Nylon überzogen ist (Vermeidung der Knackimpulse). Zuerst wollte ich die Schlaufen welche durch die 3mm Augschrauben geführt werden doppelt legen, dies gefiel mir aber optisch nicht. Also Raz-Faz alles abgeschnitten und nochmals neu gemacht. Nach einem Zugtest mit ca. 70 kg sollte eine einfache Schlaufe ausreichen. Als Quetschhülsen verwende ich sehr weiches Material von Toni Clark, welche anschließend mit Schrumpfschlauch überzogen wurden. |
RC - Einbau Teil I :
Der Einbau der RC-Komponenten welcher aus einem digitalen Synthesizer Diversity Dual Receiver 10-20 von Weatronic sowie 10 Hitec Digitalservos ( 4x Querruder, 2x Höhenruder, 2x Seitenruder, 1x Gas, 1x Choker ) besteht wurde etwas langwieriger. Da zusätzlich noch eine Schnittstelle ( Interface ) welche zur Datenübertragung sowie zur besseren Einstellung der Ruder an den Laptop angeschlossen wird, eingebaut werden mußte. Weiters wurde noch ein Zündschalter von SM-Modell verbaut. Der Schalter der Weatronic wurde mittels einer Bohrschablone an seinem Platz befestigt, um alle RC-Teile vor zu viel Schwingungen zu schützen wurden diese auf eine Unterlage von zähflüssigem Heiskleber montiert. Als nächstes wurden alle Stecker angelötet und mittels 3 Schrumpfschläuchen gesichert (einer über die Kontakte, einer über alle Kabel, der letzte über das Steckergehäuse, damit ist es möglich die Kabel ohne Beschädigung abzuziehen. |
Akkuhalterung + Zündungsakku:
Die Halterung für die beiden Akkus der Empfängerstromversorgung habe ich aus dem selben Wabenmaterial (FACC) wie das Servobrett hergestellt. Im Bereich wo das Klettband für die Befestigung durchgeführt wird habe ich die Aluwaben ausgefräst, damit es bei der Befestigung nicht zum Bruch des Laminats kommt. Darauf klebte ich einn 2 cm breiter Streifen aus Platinenmaterial welcher noch ausgebohrt wurde. Die Akkus, ein Kokam mit 3200 mAh dient als Hauptakku, ein Lemmon 2200 mAh als Reserveakku wurden mit doppelseitigem Klettband versehen. Dies stellt eine bombenfeste und doch schnell lösbare Verbindung zum Laden, wie ich sie in meiner kleinen Yak 54 von der Firma Hyperion getestet habe dar. |
RC - Einbau Teil II:
Die Servos in den Flächen wurden auf Sperrholzdeckel montiert, welche mit einer Bohrschablone über 6 Holzschrauben mit dem inneren Rahmen verschraubt wurden. Die Anlenkungen der Querruder erfolgte ebenso wie schon beim Höhenruder mit 3mm Stahldraht M3 Gewinde und einerseits mit Kugelköpfen und an der zweiten Seite mit einem großen Gabelkopf. Die Querruderstecker sind doppelt am MPX Stecker belegt. Nach der Fertigstellung der Akkuhalterung und der Konfektionierung der Akkus wurden diese zuerst auf den Prüfstand gebracht und ausgibig getestet. Zum Schluß wurde alles noch mit dem UNI TESTER II von SM-Model sowie am Laptop fein abgestimmt und synchronisiert. (Dank Weatronic kein Problem). Der Ruhestrom beträgt 1,4 Ampere, werden alle 10 Servos gleichzeitig bewegt steigt der Stromverbrauch auf 7,5 Ampere an. |
Tankstelle (Kanister):
Zwischenzeitlich machte ich mich daran einen Benzinkanister auf meine Hallenflugkiste zu montieren. Links und Rechts einen darauf und schon ist für Benzin und Rauchfluid gesorgt. Einzige Anforderung war die schnelle Demontage der Kanister, den in der Halle oder zum Elektrofliegen werden sie nicht benötigt. |
Aufkleber:
Langsam geht die Arbeit an der Krill Katana S33 zu Ende. Einer der letzten Arbeitsschritte ist es Aufkleber zu erstellen. Diese habe ich in Photoshop erstellt und anschließend auf einem Thermodrucker auf Folie ausgedruckt. |
Gewichte der Einzelkomponenten:
Die Gewichte der einzelnen Teile habe ich auf einer genauen Briefwaage sowie auf eine sehr guten Personenwaage ermittelt. Der Rumpf bringt mit den eingebauten Akkus 8,5 Kg auf die Waage. Die beiden Flächen schlagen mit 2,9 Kg zu Buche, die Höhenruder mit 0,8 Kg, die Höhenruderaufnahmen aus Duraluminium wiegen 0,1 Kg und die Haube nochmals mit 0,4 Kg, dies ergibt ein Fertiggewicht von ca.12,7 Kilogramm. Ein Super Gewicht für ein Modell dieser Größe. Alles in allem habe ich mich bemüht doch sehr leicht zu bauen, soweit dies bei einer ARF Maschine noch möglich ist. |
Probelauf am 23.10.2006:
Nach einer Bauzeit von 105 Stunden ( Exel Tabelle sollte jeder führen, dann weiß man wo die Zeit geblieben ist) sowie einer 30-stündigen Zeit für die Erstellung der Baubeschreibung konnte ich es kaum mehr erwarten das Triebwerk anzuwerfen. Also auf zur Tankstelle Super Benzin gekauft, Öl von Toni Clark Bel-Ray1 im Verhältnis von 1:32 dazu gemischt und los gings. Genau so wie in der detailreichen Anleitung des DA100 beschrieben, ließ sich der Motor starten (ansaugen, umdrehen, und er läuft). Ich hoffe es bleibt so. |
Schwachstellen: ( Fahrwerk )
Zu guter Letzt soll auch noch etwas über die Schwachstellen, welche mir aufgefallen sind, berichtet werden. Wie aus diversen Internetforen bekannt ist das Fahrwerk der Katana eine Schwachstelle zuerst dachte ich mir der 5mm GFK Bügel sei zu schwach dimensioniert doch scheinbar habe ich mich geirrt. Nach dem zehnten Flug machte ich ein kleines Service (Sichtkontrolle) da sah ich unter dem Fahrwerk kleine Risse, also baute ich das Fahrwerk aus. Da mir bei diesem Anblick nicht wohl war habe ich das Laminat mit einem kleinen Fräser geöffnet und siehe da, es ist kein Harz zwischen dem Laminat und dem Sperrholz. Genau dort wo die Kraft in den Rumpf eingeleitet wird geht sie ins Leere. Also alles aufgefräst und mit 3mm Glasschnitzel hinterfüllt und nachlaminiert. In der Innenseite des Rupfen bildete ich ein kleines Fachwerk aus. Ich bin froh, dass ich schon beim Bau eine Fahrwerksverstärkung angebracht hatte, ansonsten hätte ich bei der ersten wirklich harten Landung ein Einziehfahrwerk. |
Knackgeräusche und Lärmmessung
Mittlerweile habe ich mit der Katana S33% den zwanzigsten Flug absolviert, nach einigen Feineistellungen der Ruderdifferenzierung sowie der Ruderausschläge liegt mir das Modell immer besser. Der Motorsturz mit - 0,5 Grad sowie der Seitenzug mit 3,5 Grad sind meiner Meinung nach optimal, das Flugzeug zeigt keine Tendenzen auszubrechen oder abzuweichen. Die Knackgeräusche welche ich immer bei Lastwechsel gehört habe konnten beseitigt werden. Die Holmdurchführung im Rumpf wurde von der Firma Krill zu groß ausgenommen, dadurch konnte sich der Holm nach oben und unten um je einen Millimeter bewegen, dies erzeugte die Geräusche. Abhilfe: Es wurde 1mm Platinenmaterial oben und unten in der Flächendurchführung eingeklebt und die beiden Holme mit einer 4mm Bohrung versehen, in diese wurde ein Messingrohr mittels Uhu Plus eingeklebt. Damit ist es nun möglich die Holme miteinander zu verschrauben (es sind keine Geräusche mehr wahrnehmbar). Als letzte Aktion wurde noch eine Lärmmessung durchgeführt, gemessen wurde aus 3m Abstand 90 Grad zum Propeller, das Messergebnis betrug 93 dbA. |
viel Freude beim Bau und Flug wünscht euch Pertlwieser Heimo
© Design & Layout: Pertlwieser Heimo |