Aufbau einer Extra 300EXP 91 Zoll
|
-------------------------------------------------------------------------------------------------
Technische Daten Extra 300EXP 91" Elektro |
Arbeitsschritte am Modell
|
|||
---|---|---|---|---|
Spannweite: |
2310mm |
|||
Länge: |
2350mm |
|||
Abfluggewicht: |
9700Gramm |
|||
Regler: Jeti |
Mezon 135A |
|||
Motor: Plettenberg |
Terminator 30-8 |
|||
Rudermaschinen: |
Savöx |
|||
Empfangsanlage: |
Jeti 8K |
|||
Stromversorgung: |
NanoTec 12S-6000 |
|||
Akkuweiche |
Emcotec Ampere |
Kosten: ca. €2850.- |
Hier einmal der Größenvergleich:
zwischen den Modellen.
- Sebart SU 140E 1940mm 5,3KG
- Sebart SU 220E 2180mm 8,5KG
- Extra 300EXP 2310mm 9,7KG
Als erste Maßnahme habe ich die Befestigungsteile für die Akkuhalterung entfernt, da ich meine 12S Akkupacks auf eine gefräste CFK-Platte
montiere und diese nur mittels einer M4 Zentralschraube im Rumpf fixiere.
Verbaut wurde wie schon bei der SU29 220E ein Plettenberg Terminator 30/8
denn dies ist der leichteste und stärkste E-Motor dieser Klasse.
Vorab habe ich noch einige Unterlagsscheiben zum genauen Ausgleich aus 3,5mm GFK gedreht
(mehrere Plättchen auf einem Dorn).
Um die Alu Stand-Offs mit einer Unterlagsscheibe zu versehen ist es nötig die bereits werkseitig eingeklebte Dreikantleiste auszufräsen.
Nach dem Einbau wurde wieder alles mit UHU Plus300 Endfest, gemixt mit einigen Glasschnitzeln
verklebt.
An der Vorderseite des Brandspants wurden die gedrehten 3,5mm Ausgleichsscheiben aus GFK Platinenmaterial angebracht. (schwingungsdämpfend)
Anschließend wurden die 70mm langen Stand-Offs mit dem Brandspant verschraubt und mit Loctite gesichert.
Im nächster Arbeitsschritt wird der Motor an seine exakte Position gebracht, anschließend wird die Cowling wieder abgenommen um den Motor an seinem exakten Platz anzuzeichnen.
Jetzt kann alles wieder demontiert werden und der GFK Spant auf seine Endform vollendet werden.
Das Gewicht des fertigen Spants beläuft sich nun auf 35 Gramm.
Die Öffnung im Resotunnel wird mit einem scharfen Messer aufgeschnitten um für eine bessere thermische Zirkulation im Rumpf zu sorgen.
Um die Spinnerplatte auszurichten habe ich wie bereits bei der SU29 220E einen Abstandshalter aus leichtem Aluminium gedreht, somit ist es möglich den Spinner mit nur 1mm Abstand exakt vor der Cowling zu positionieren.
Der Fiala Holz-Propeller mit 25x10 hat in der Narbe nur 30mm Durchmesser, daher musste ich mir eine neue Konstruktion einfallen lassen, welche die Möglichkeit bietet auch noch die Rasa CFK Propeller zu verwenden.
Die Lösung
war schnell gefunden, es wurde innerhalb des 6er Lochkreises noch ein 3er Lochkreis gebohrt.
Wozu hat man eine Fräse mit Teilapparat :-)
Im Anschluß wurde die Spinnerplatte ebenfalls so gebohrt und zusätzlich noch von überschüssigem Gewicht befreit. (20 Gramm)
Propeller und Spinner wiegen nun 219Gramm.
Bei den Scharnieren handelt es sich um Stiftscharniere, diese werden mit guten, vorzugsweise Devcon 30 Minuten Epoxidharz oder UHU Plus 300 Endfest verklebt.
Achtung das Gelenk sollte mit einem Tropfen Öl gegen Verklebung benetzt werden.
Da ich diese Art der Scharniere schon bei diversen anderen Modellen verwendet habe, bestehen keinerlei Zweifel über deren Haltbarkeit im alltäglichen Flugbetrieb.
Am Höhenleitwerk und am Querruder habe ich die inneren Löcher verwendet und das überschüssige Material entfernt.
Anschließend wird das komplette Höhenruder mit Klebebändern an einem Gestell montiert um die Servos genau justieren zu können.
Als Ruderhebel verwende ich Gabriel Hörner mit 52mm Länge für die Höhenrruderanlenkung.
Der Zusammenbau des Spornfahrwerkes ist keine Hexerei.
Alle Teile passen perfekt und
die beigelegte Anleitung ist selbst erklärend.
Dies sind die beiden GFK Teile welche den Übergang vom Rumpf zum Hauptfahrwerk abdecken, diese werden mit einen Stück Schlauch welcher der Länge nach aufgeschnitten wird eingefasst, eine sehr fummelige Arbeit.
Diesesmal liegt dem Baukasten ein stabiles CFK Hauptfahrwerk bei mit einem Gewicht von ca.190 Gramm.
Das zusammenbauen des Fahrwerks bereitet keinerlei Probleme. Die Radverkleidungen sind bereits mit den Sperrholzverstärkungen versehen und sehr schön lackiert.
Die GFK Hebel für die Querruderanlenkung welche ebenfalls dem Baukasten als Doppelhorn beiliegen wurde mit einer Dreikantfeile gerieft und anschließend mit UHU Plus Endfest 300 verklebt.
Für die Anlenkung der Querruder wurden zwei Savöx 2271SG Digital Servos welche eine Stellkraft von 20 KG und eine Stellzeit von 0,065 Sek. aufweisen verwendet.
Diese Servos passen ohne Nachbearbeitung in die dafür vorgesehenen Öffnungen der Tragflächen.
Die Anlenkung der Querruder erfolgt mittels Ballinksystem, welches ein Rechts- und ein Linksgewinde an den Anlenkungsteilen aufweist
und daher sehr leicht zum feineinstellen ist.
Als Ruderhebel verwende ich Gabriel Hörner mit 46mm Länge für die Querruderanlenkung.
Die Steckverbindung für die Stromversorgung der Querruderservos erfolgt wie bereits bei den meisten meiner Modelle mittels eines MPX Steckersystems, dieses hat sich in den letzten Jahren voll und ganz bewährt und es kam nach einigen hundert Flügen noch zu keinem einzigen Aussetzer.
Die Verkabelung der Querruderservos erfolgt mittels 0,5mm² gedrillten Silikon-Kabel.
Die Verkabelung der Höhenruderservos erfolgt mittels 0,5mm² gedrillten Silikon-Kabeln um einen möglichst großen Querschnitt zu erreichen, da ich keine Power Box oder Andere etwaiger Teile für die Stromaufbereitung in diesem Modell einsetze.
Die Anschlüsse vom Rumpf zum abnehmbaren Höhenruder erfolgen mit Standard Servoanschlüssen um Gewicht im Heck einzusparen.
Die Kabeln wurden gecrimt und mit Heißkleber gesichert.
Am Jeti Mezon Regler 135A braucht kein weiterer MUI welcher für die Kapazitätsmessung... verantwortlich ist angelötet werden, in diesem Regler werden bereits alle Telemetriedaten wie Kapazität, Temperatur, Drehzahl, Spannung zur Jeti DC16 übertragen ;-)
Um die stromführenden Kabeln am Regler nicht verlängern zu müssen wurde der Regler so weit in den Resotunnel verlegt, dass die Kabeln gerade noch ausreichen.
Denn nichts ist schlechter als die Kabeln unnötig zu verlängern.
Die Befestigung des Jeti Mezon Regler 135A wird mit 2 Stück Sperrholzplättchen welche mit Superkleber im Resotunel fixiert werden bewerkstelligt.
Weiters habe ich sehr flache Schraubenköpfe welche den Savöxservos beiliegen verwendet, es muss ja die Akkuhalterung hineinrutschen und soll nicht an den Schrauben der Reglerbefestigung anstehen oder klemmen.
Am Pluspol des Reglerkabels wurde zusätzlich noch ein Antiblitz von Jeti angelötet.
Es werden 5,5mm Goldkontakte verwendet
welche bis zu 150 Ampere Strom locker aushalten.
Diese wurde wie bereits weiter oben im Aufbaubericht geschrieben mit einer Fräse aus 2mm GFK Platinenmaterial erstellt und wird nun im vorderen Motordome mit einer Leiste gegen verrutschen gesichert.
Am hinteren Ende wird die Akkuhalterung mit einer 4mm Zentralschraube fixiert, welche ebenfalls im Resotunnel eine Gegenplatte mit Einschlagmutter erhält.
Um die M4 Inbusschraube nicht immer in das Loch fummeln zu müssen, habe ich sie in einem Holzdübel welcher die Bohrung für den Inbusschlüssel aufweist eingebaut.
Die Anlenkung erfolgt wie bei den meisten größeren Modelln mit einer Seilanlenkung und Kugelköpfen welche über Kreuz anzulenken sind.
Um eine sichere Verbindung zu erreichen sollten die Seile mit einer Flamme vom Kunstsoff im Bereich der Crimpung befreit werden.
Leider waren bei meinem Modell keine Röhrchen zur Durchführung im Rumpf vorhanden.
Dank Klaus Spindler Repräsentant von www.model-power.cz wurde die richtige Stelle im Rumpf schnell ermittelt. Die Öffnung befindet sich 14,5cm von der Hinterkante und 4cm von der Rumpfunterseite gemessen.
Der Servohebel für das Seitenruder welcher aus 2 mm CFK besteht wurde stark überarbeitet um die Spannschlösser für einen größeren Drehwinkel einsetzen zu können. Angelenkt wird das Seitenruder mittels eines Kugelkopfes welcher zwischen zwei GFK Ruderhörner gehalten wird.
Um den Schwerpunkt optimal zu erwischen habe ich meine beiden Empfängerstromversorgungs-Akkus mit je 1500mAh von der Firma Wellpower in der Seitenruderservo-Halterung oberhalb des Resotunnels positioniet. Die Akkus werden mit zwei Kabelbinder an der Halterung befestigt.
Der 8 Kanal Empfänger von der Firma Jeti verschwindet in dem riesigen Rumpf.
Um die Empfängerstromversorgung zu verbessen wurde eine zweite Leitung paralell verlegt und an den freien Empfängersteckplatz (K7) angeschlossen, ich habe immer Angst wenn mehrere Ampere über diese kleinen Steckerkontakte fließen.
Die Querruder-Stromversorgung wurde mit einem 0,5mm² gedrilltem Silikon-Kabel hergestellt und mit einem MPX Stecker, welcher mit Heißkleber und Schrumpfschlauch gegen Oxidation behandelt wurde vollendet.
Die Empfangsanlage Jeti 8K. sowie die Savöx Servos werden um das Gewicht möglichst gering zu halten und dennoch genug an Sicherheit zu geben mittels zweier 1500 mAh Wellpower Akkus versorgt.
Als Akkuweiche verwende eine Emcotec DPSI Ampere 30.
Hierbei handelt es sich um eine Doppelstromversorgung ohne einstellbare Ausgangswerte da an ihrem Ausgang ohnehin nur HV Servos betrieben werden.
Als Stecker werden die grünen MPX Verbinder verwendet.
Über diese neue Akkuweiche von Emcotec können nun beide Akkus auf einmal geladen werden.
Die Akkuweiche wird mit zwei Kabelbinder, welche durch den Resotunnel gezogen werden, fixiert.
Mit 1cm Folienstreifen wurden die Übergänge wieder nachgebügelt.
Die Fläche wird normalerweise mit einer Kunststoffschraube am Rumpf befestigt, diese Lösung finde ich nicht besonders gelungen, da braucht man ja Chirurgenhände.
Es wurde ein kurzes Gewindestück aus Aluminium in das vorhandene M6 Innengewinde geschraubt und mit Loctite fixiert.
Weiters wurde eine griffigere Mutter aus Platinenmaterial gefräst, welche sich nun besonders gut und ohne separates Werkzeug festziehen lässt.
Die große vorgefertigte Lexanhaube braucht nur im vorderen Teil, an den runden Aluaufnahmen leicht verstärkt zu werden.
Es reicht ein wenig Sekundenkleber und Glasperlen.
Weiters habe ich 2 GFK Scheiben am Brandspant angeklebt um einem vorzeitigen Ausschlagen der Löcher im leider sehr dünnen Brandspant entgegenzuwirken.
Der Kopf wurde zwecks Wartungsarbeiten am Rumpf demontierbar ausgeführt.
Am hinteren Abstrebungskreuz wurde eine leichte 2mm Pappelsperrholzplatte mit Arretierungsplättchen gegen verrutschen und einer Feder versehen, so ist es möglich den Pilotenkopf schnell zu
entfernen.
Die Pappelsperrholzplatte wurde noch ausgebohrt um Gewicht einzusparen ;-)
Der Instrumentenpilz wird mit selbstklebenden Klettbändern im Rupf befestigt, somit ist es leicht möglich alles schnell zu demontieren.
Nach dem zukleben des Motordome-Deckels wurde der gesammte Dome noch mit 1cm Dreikantleisten aus hartem Balsaholz verstärkt.
Die Befestigung der Kabinenhaube mit vier M3 Schrauben und vier O-Ringen scheint mir etwas umständlich zu sein.
Wie bereits bei der kleineren SU 140E und der SU29 220E habe ich die einfache Konstruktion mit einem Kohlestab vorgezogen, hier kann die Kabinenhaube schnell entriegelt werden.
Diese Art der Befestigung wurde von mir bereits bei einer 2,60 Meter Katana mit vollem Erfolg angewendet.
um das Modell besser tragen zu können habe ich einen Spant mit einem CFK Rohr vestärkt ebenso wurde ein sehr leichtes Rohr in die Kabinenhaube integriert.
Telemetrie:
Max. Drehzahl mit der 25x10 Fiala 6800 Umin. am Boden, wird in der Luft ein klein wenig mehr erreichen, bei max. 150 Ampere.
Der Erstflug fand am 04.11.2013 auf der Modellfluganlage des MFC-Linz statt.
11 Grad Außentemperatur, 10 kmh SO-Wind.
Was soll ich sagen:
Die Extra 300 EXP 91'' fliegt wie alle Extrem Flight Flugzeuge, sehr gut.
Es waren nur zwei Zacken am Höhenruder sowie einer am Seitenruder zu trimmen.
Die Flugeigenschaften sind hervorragend und wie immer sehr ausgewogen.
Das Modell bietet für alle Modellflugenthusiasten sehr großen Spaß.
Um die Logs in voller Größe zu sehen, einfach öffnen.
Der max. Stromverbrauch liegt bei 150 Ampere.
Die max. Drehzahl liegt bei 7000 Umdrehungen.
Temperaturen am Regler und den Akkus betragen unter 50 Grad.
Flugzeit: schätze mal, locker über 9 Minuten.
Telemetrie: Kapazität & Strom & Temperatur
Telemetrie: Spannung am 12S Akku & Drehzahl
Vorsicht dieser Propeller ist nur für eine Montage mit Zentralmutter geeignet.
Der Prop ist aus normalem weichen Holz gefertigt und nicht einmal schichtverleimt.
wenn schon nicht schichtverleimt dann wenigstens sehr gutes Hartholz.
So ein Propeller gehört schlichtweg in die Mülltonne (absoluter Schrott) außerdem stimmt die angegebene Größe nicht.
Propeller mit diesem Durchmesser sind nun mal kein Kinderspielzeug mehr.
Werden sie dennoch verkauft, gehört eine Anleitung dazu, welche das Bohren der Löcher für eine 6er oder 3er Aufnahme wie sie an E-Motoren dieser Größe zu finden sind ausnahmslos verbietet.
Im dritten Flug hat es mir den Propeller an einer Bohrung eingerissen.
Einige Sekunden länger am Gas und es hätte die neue Extra 300EXP 91'' buchstäblich in der Luft zerrissen.
Gar nicht auszudenken wenn es ein Propellerblatt
abgerissen hätte, da fliegt dir der komplette Motordome um die Ohren.
Gott sei Dank habe ich den Motordome vorher mit Dreikantleisten verstärkt, der hätte sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vom Modell verabschiedet.
Fazit:
hohe Lautstärke, hoher Stromverbrauch, wenig Schub, mangelhaftes Material und sehr gefährlich.
Es wurde der Rasa 24x12 welcher an der SU29 220E Sebart montiert ist umgerüstet und sofort ein neuer CFK RASA Propeller bei der Firma Plettenberg geordert.
Am nächsten Tag habe ich 9 Flüge mit diesem Prop durchgeführt.
Telemetrie der RASA: Kapazität & Strom & Temperatur
Telemetrie der RASA: Spannung am 12S Akku & Drehzahl
Der max. Stromverbrauch liegt mit der RASA bei 135 Ampere.
Die max. Drehzahl liegt bei 6700 Umdrehungen.
Temperaturen am Regler und den Akkus betragen unter 50 Grad.
Flugzeit: betrug über 11 Minuten bei etwas 3D-gezappel und dynamischen Kunstflug.
Fazit:
normale angenehme Lautstärke, geringerer Stromverbrauch, wesentlich mehr Schub, top Material und Verarbeitung, längere Flugzeit.
Wer in der Aufbauanleitung Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten ;-)
viel Freude beim Aufbau und Flug wünscht euch Pertlwieser Heimo
zurück zur Hauptseite
Ich freue mich immer über einen netten neuen Eintrag in meinem Gästebuch!
© Design & Layout: Pertlwieser Heimo 20.02.2022